Vidróczki-Höhle (Zsivány-Höhle)

 

Der legendäre Márton Vidróczki konnte in der Vulkanhöhle Unterschlupf finden, der den Gesetzlosen von Mátra als Versteck diente, wenn auch nur in begrenztem Umfang.
Der legendäre Gesetzlose

Die Erinnerung an wenige Gesetzlose ist so lebendig geblieben wie die an Márton Vidróczki: Legenden und geografische Orte bewahren seinen Namen, aber er hat sogar in Form eines Volksliedes überlebt. Obwohl er kaum zwei Jahre nach seiner „Tat“ in das Mátra-Gebiet fiel, wurde er dennoch zum berühmtesten Gesetzlosen des Gebirges, dessen Legende von den Einheimischen treu bewahrt wurde.

Vidróczki wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Mónosbél geboren. Sein Vater war der Oberhirte des Kapitels, was Respekt und Wertschätzung bedeutete. Márton wuchs in diesem Sinne auf und wurde selbst Bauer, wurde aber 1859 als Soldat in Eger eingezogen. Als Spross einer Hirtenfamilie war er mit Blasinstrumenten bestens vertraut und wurde einer der Hornisten. Einmal blies er jedoch die Kossuth-Note, die zehn Jahre nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges als verbotene Melodie galt. Aus diesem Grund geriet er mit seinem österreichischen Vorgesetzten aneinander und das Kriegsgericht verurteilte ihn zu einer Gefängnisstrafe in Komárom.

Nach seiner abenteuerlichen Freilassung kehrte er in seine Heimat zurück und begann sein Leben als Gesetzloser: Er versteckte sich in den bekannten Wäldern von Bükk und versammelte arme Ausgestoßene um sich. Einige Jahre später wurde er erneut gefangen genommen und dieses Mal in Terezienstat, einem der strengsten Gefängnisse der Zeit, nahe der mährisch-sächsischen Grenze, inhaftiert. Auch hier gelang ihm die Flucht – angeblich schlug er einen seiner Wächter nieder und entkam in seiner Kleidung aus der Festung – und dieses Mal suchte er Zuflucht in Mátra.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ihn sein Ruf bereits überholt, er galt als Gesetzloser, der nur die Reichen beraubte, niemals die Armen, gnadenlos gegenüber seinen Feinden, aber großzügig dankbar für Hilfe. Seine Legende wurde durch die Tatsache gestärkt, dass es sich Gerüchten zufolge um einen gutaussehenden Mann handelte, der den Ruf hatte, ein großer Rockfresser zu sein. Seine Persönlichkeit verkörperte den Aufstand gegen die habsburgische Unterdrückung, seine freiheitsliebende, standhafte Figur im Kampf gegen soziale Ungleichheiten wurde so zum Helden des Volkes.

Vulkanhöhle, Freund der Flüchtlinge

Die Höhle am Alsó-Wasserfall nahe der Grenze von Mátrakeresztes trägt den Namen Vidróczki, obwohl sie auf einigen Karten als Zsivány-Höhle verzeichnet ist. Aufgrund dessen können wir davon ausgehen, dass es lange Zeit als Unterkunft für arme Jugendliche diente, die sich in den Bergen versteckten. Das Versteck in der Nähe des Dorfes war auch für Vidróczki ideal, nahe an der hilfsbereiten Bevölkerung und dennoch frei, um im Schutz der Berge den Behörden zu entkommen. Sehr komfortabel dürfte es natürlich nicht gewesen sein, da der Hohlraum niedrig und nur 5 Meter lang ist.

In Vulkangebirgen wie Mátra sind Höhlen seltene Schutzräume, die meist nicht durch versickerndes Wasser entstehen, wie in Karstgebieten. Der Kern der hier gezeigten Entstehung des kleinen Spalts besteht darin, dass durch die Hitze des ehemaligen Lavastroms Wasserdampf und Gase freigesetzt wurden, die zu einer größeren Gasblase verschmolzen und einen Hohlraum im Lavakörper bildeten. Später öffneten Frost und Erosion die Höhle und boten den Gesetzlosen der Berge Schutz.

Zwar konnte sich der Namensgeber der Höhle nicht lange an der Mátra-Unterkunft „erfreuen“, da er vermutlich infolge eines Streits in seiner Bande auf der Zagyva-Brücke in Mátrarebély getötet wurde. Sein bis zur Unkenntlichkeit verstümmelter Körper war jedoch schwer zu identifizieren, weshalb seine legendäre Figur im Volksmund noch lange weiterlebte: Hier und da glaubte man, er sei erkannt worden.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Die Flüge erreichen die Bushaltestelle Pásztó, Ágasvári Shelter in Mátrakeresztes vom Bahnhof Pásztó und aus den Dörfern der oberen Mátra.
Ansatz
Starten Sie an der Bushaltestelle oder dem Parkplatz auf der Brücke neben dem Restaurant am P+-Schild. Beim Erreichen des Waldes biegt die Straße nach rechts ab und nach etwa 500 m zweigt rechts das Schild PΩ ab, das zur Höhle (800 m) führt.
Parken
Gegenüber der Bushaltestelle befindet sich ein großer, kostenloser Parkplatz.

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